Dienstag, 1. Dezember 2015

Kontakt mit dir selbst





"Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst.  Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in der Welt.“ (Eckhard Tolle)

Montag, 30. November 2015

Du findest dich selber


"Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst. Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst." (Eckhart Tolle)

Freitag, 27. November 2015

Klangschalenmeditation St. Ottilien vom 05. – 07. Juni 2015




Es war soweit: Zum ersten Mal wurde in St. Ottilien unter der Leitung von Pater Augustinus ein Klangschalenmeditationswochenende angeboten. Dieses stand unter dem Motto „Ich will sitzen, will schweigen und will hören, was Gott in mir redet.“
Pater Augustinus hatte Klangschalentherapeut Helmut Wanner gewinnen können, um gemeinsam dieses Wochenende zu gestalten.
Am Freitagabend wurden wir, wie immer, von Pater Augustinus beim Abendessen herzlich begrüßt. Danach trafen wir uns zu einer ersten Meditation mit anschließender Begrüßungsrunde. Helmut Wanner, ein Klangschalentherapeut mit Herz und Seele, hat der Gruppe die Entstehungsgeschichte und wichtige Details der Klangschalenmassage und -meditation anschaulich mit seinen extra mitgebrachten Klangschalen erklärt. Schließlich durften wir eine Klangschalenmeditation mit seinen Klangschalen und dem großen Gong erleben. Erleben ist hier auch das richtige Wort. Denn es ist ein schönes Erlebnis Klänge und Schwingungen von Schalen und eines überdimensionalen Gongs in einer Meditation zu erfahren. Durch die besinnliche Tiefe der Schwingungen und Töne mit abschließender Zen-Meditation ist man sehr schnell in der Einstimmung für den im Schweigen zu verbringenden bevorstehenden Samstag.
Der Samstag begann mit unserer gemeinsamen Teezeremonie. Nun folgte, im Gegensatz zu den Wochenenden mit Yoga oder Qi-Gong keine Übungen, sondern eben eine Klangschalenmeditation und Zazen. Das war eine neue Erfahrung für diejenigen, die die anderen Kurse schon besucht hatten. Denn wiederholt zu meditieren mit und ohne Klänge ist energetisch ruhiger, als sich in Übungsabläufen wiederzufinden. Was einem eher liegt, bzw. was zu welcher Zeit das Richtige ist, muss jeder für sich herausfinden.
Nach dem Frühstück plante, wie gesagt plante, Pater Augustinus mit uns im Garten des Ottilienheims eine gemeinsame Gehmeditation. Oder ich sage es einmal so: Der Wille von uns war da das auch durchführen zu wollen. Nicht gerechnet hatten wir
allerdings mit extrem aggressiven stechenden und eindeutig in Überzahl existierenden Mücken. Vor dem Ottilienheim befand sich bei unserem Treffen bereits eine Traube dieser nicht geplanten Teilnehmer. Es war offensichtlich, dass diese Tiere die Gehmeditation nicht wirklich unterstützen würden. Da auch Pater Augustinus dieses Gefühl hatte, er aber einen unbrechbaren Glauben hat, lernten wir etwas Neues. Nämlich: Wenn wir uns nicht bewegen und nicht zuschlagen, werden die Stechmücken unsere „Freunde“. Da waren wir alle gespannt, ob das auch so funktioniert. Pater Augustinus in seiner Robe mit seiner über den Kopf gestreiften Kapuze begann die Gehmeditation zielstrebig. Aber es kam alles anders. Bereits nach ein paar Schritten wurde ungewöhnlicher Weise die Gruppe kürzer, und so besinnlich war auch irgendwie nicht mehr ganz so viel wie üblich. Pater Augustinus verfolgte seine Mission uns eine schöne Gehmeditation zu Gute kommen zu lassen immer noch. An der Lichtung an der eine Klangschalenmeditation geplant war, beschloss er dann doch die Mediation vor das Ottilienheim zu verlegen. So hievte er optimistisch mit Helmut Gartenbänke aus dem Garten vor das Haus. Nachdem aber die Stechmücken uns gefolgt waren, hat Augustinus auch diese Idee verworfen, und wir erhielten im großen Saal als Ausgleich eine sehr schöne Klangschalenmeditation durch Helmut. Ergebnis dieses Vormittags: Die Erfahrung, dass Stechmücken wohl leider doch keine Freunde werden, und man vielleicht den ein oder anderen Stich abbekommt. Aber, und das ist hier wichtiger, folgende Erkenntnis: „Versuchen durchzuhalten, das Ziel im Auge behalten und seinen eigenem Weg folgen.“
Am Nachmittag haben wir, neben den gewohnten Zazenrunden, eine Klangschalenmeditation mit christlichen Psalmen und als Höhepunkt eine kleine Klangschalenmassage bekommen. Jeder von uns hat jeweils von Pater Augustinus und Helmut Klangschalen, welche dann angeschlagen wurden, auf Bauch bzw. Rücken gesetzt bekommen. Dadurch wurden die Schwingungen direkt auf den Körper übertragen, und so wurde das Erleben der Meditation noch intensiver.
Nach einem schönen, immer noch im Schweigen, erlebten Nachmittag folgte nach dem gemeinsamen Abendessen ein besonderer Tagesabschluss. Pater Augustinus hatte eine Feuermeditation vorbereitet, an welcher wir im Meditationsraum teilhatten. Danach haben wir eine Klangschalenmeditation mit dem großen Gong und seinen tiefen durchdringenden Tönen erlebt. Und das bei offenen Fenstern und aufkommendem Sturm. Das war schon fast mystisch wie der Wind die Klänge und Schwingungen der Schalen und des Gongs begleitete. Danach hatte, derjenige Teilnehmer, der wollte die Möglichkeit in einer riesigen Klangschale stehend die Schwingungen dieser zu spüren. Diese Schale wird, wie Helmut uns erklärte, i. A. dafür genommen um Hinweise darauf zu erhalten, wo energetische Blockaden sein könnten. So reichte je nach Teilnehmer das „Spüren“ der Schwingungen von Wadenhöhe bis Kopf. Ich habe es erfahren dürfen, und finde es war etwas Besonderes. Auch Stunden später spürte ich noch die Wirkungen der großen Schale.
Danach konnte man sich zu einem geselligen Tagesabschluss treffen, oder aber den intensiven Tag alleine mit seinen Gedanken und Gefühlen beenden. Die Meisten waren von dem Tag so erschöpft, dass Sie das Letztere bevorzugten.
Der Sonntag wurde nach der Teezeremonie, den anschließenden Meditationen und dem Frühstück durch Pater Augustinus neu gestaltet. Nach der Naturmeditation die jeder in seinen Gedanken über das Wochenende verbrachte, hatte Pater Augustinus einen Gottesdienst in der Ottilienkapelle mit musikalischer Begleitung durch eine Bekannte Augustinus‘ organisiert. Gemeinsam und unter uns haben wir so das Wochenende mit beten, singen und göttlichem Segen ausklingen lassen. Nach der Abschlussrunde mit den Wünschen der Teilnehmer füreinander, und Rückblick auf das Wochenende hat uns nach dem Mittagessen Pater Augustinus wieder in unseren Alltag entlassen. Gestärkt mit frischer Energie, Gedanken aus der Stille und seinem Wunsch sich bald in St. Ottilien wohlbehalten wieder zu treffen.
mfi 6/2015

Mein Weg zur Meditation


Zen-Meditiation – wie kommt man dazu? Mein Weg war etwas ungewöhnlich. Er begann schon früh, als ich als Student in der Katholischen Akademie in München einen Vortrag des Jesuiten Hugo Enomiya Lasalle besuchte. Pater Lasalle hatte in Japan bei Zen-Meistern Meditation studiert und wurde dann zu einem ihrer wichtigsten Wegbereiter in Europa – so etwas gab es vorher bei uns gar nicht. Ich erinnere mich noch, wie der damals über 80-jährige, von der Hiroshima-Atombombe schwer geschädigte Pater nach einem kurzen Vortrag schwungvoll auf den Vortragstisch sprang, sich im Lotussitz hinhockte – und jetzt hieß es: Wir meditieren! Das versuchten wir, so gut es ging, auf unseren Stühlen.
Für mich war das der erste Anstoß. Freilich geriet mir die Sache immer wieder längere Zeit in Vergessenheit. Doch dann entschloss ich mich zu einem Meditationsseminar in Dietfurt an der Altmühl, wo die Franziskaner in ihrem Kloster ein spirituelles Zentrum gegründet hatten. Wieder begegnete ich dort Pater Lasalle als Zen-Lehrer und war von seiner warmherzigen, schlichten Persönlichkeit sehr beeindruckt. Seitdem bin ich öfter in Dietfurt gewesen, zu eintägigen oder auch mehrtägigen Kursen.
Und dann stieß ich – für mich bequem in der Nähe meines Wohnorts – auf das Kloster St. Ottilien. Das Kloster unterhält schon länger Beziehungen zu buddhistischen Zen-Klöstern und engagiert sich im interreligiösen Dialog. Jeden Donnerstag Abend lädt dort Pater Augustinus Pham zu einer zweistündigen Meditation in das Exerzitienhaus ein, und ich bin immer wieder einmal dabei, sowie es meine Zeit zulässt.
Christliche Meditation im Stile des Zen nennt sich diese Übung, und das heißt: Kern ist die Sitzmeditation, das sogenannte Zazen. Das ist, äußerlich gesehen, eine ganz schlichte Sache: Du sitzt einfach, vorzugsweise auf einem Kissen oder einem Meditationsbänkchen; ich muss, weil es meine Knie nicht mehr anders wollen, auf einem Hocker sitzen. Du sitzt also und versuchst, innerlich still zu werden. Ist das nicht schrecklich langweilig, werde ich manchmal gefragt. Doch nein, auch wenn es auf den ersten Blick anders aussieht, Langeweile kommt überhaupt nicht auf. Du lässt die Gedanken kommen und wieder ziehen. Du wirst immer ruhiger und wartest, was in der Meditation auf dich zukommt. Alles muss dir zukommen, aus Gnade, wie der Christ sagt – du musst es nur kommen lassen und ihm in der Stille Raum geben. So sahen das auch die Mystiker:
Ich will sitzen
und schweigen
und hören,
was Gott in mir rede. (Meister Eckhart)
Und so sitzen wir denn an den Donnerstagen in St. Ottilien. Dabei lösen wir uns zunächst aus dem Alltag und seinen verwirrenden Gedanken in einer Entspannung mit Klangmeditation. Nach einem anschließenden kurzen Vortrag folgen Leibesübungen auf der Basis von Yoga und Qigong – denn Meditation ist ganzheitlich, eine Sache für den ganzen Menschen, nicht nur den Kopf, sondern auch den Körper. Am Ende dann die Sitzmeditation : zweimal 25 Minuten Sitzen in völliger Stille. Und dann hörst du gelegentlich das Läuten der Glocken von der Klosterkirche her – und im Frühling bei offenem Fenster auch das Gezwitscher der Vögel. Aber sonst ist es vollkommen still. Du bist mit dir allein, du tust nichts, denkst nichts – du sitzt nur und horchst und wartest ohne Erwartung. Wenn es dir recht gelingt, bist du – mit einem Wort – gelassen. Gelassenheit ist das Geheimnis der Meditation. Noch einmal Meister Eckhart: Wer sich auch nur einen Augenblick ganz lassen könnte, dem würde alles gegeben. Gelassenheit ist auch die Wurzel des Friedens, des Friedens in dir selbst und des Friedens, den du an andere und in die Welt weitergibst.
Und dann stehst du wieder auf und fährst heim und hast manchmal das Gefühl: Irgendetwas ist doch wieder anders geworden in dir.
Werner Reiland

Donnerstag, 26. November 2015


 Die Kraft der Stille entdecken
Das Seminar "Christliche Meditation im Stil des Zen und QiGong" bei Pater Augustinus und Reinhard ist für mich eine große Kraftquelle. Die Seminartage geben mir die Möglichkeit, tief in die Stille zu gehen. Ich bekomme Abstand vom Alltag, mache das Handy aus und nehme mir Zeit für mich und für Gott. Diese tiefe Stille ist etwas ganz Besonderes - für mich auch immer wieder etwas Heilsames. Der innere Frieden und die Entspannung, die ich dabei erfahre, ist von einer ganz anderen Qualität als ein "normaler" Urlaub. Diese Stille ist unglaublich wohltuend.


Pater Augustinus gibt mit seinen christlichen Impulsen mit wenigen Worten zentrale Gedanke zum Seminarthema mit und gestaltet den Tag und die Zen-Meditation im Sitzen sowie im Gehen sehr fürsorglich und mit großer Präsenz.

Reinhard leitet die QiGong-Einheiten auf sehr einfühlsame Weise an und geht auf jeden Teilnehmer voller Geduld ein. Die fließenden Bewegungen zu erlernen und zu üben, entspannt Körper und Geist. Meditation und QiGong ergänzen sich sehr gut wie auch die Anleitung durch Augustinus und Reinhard. Diese Mischung aus Sitzen und Bewegung ist ausgewogen aufeinander abgestimmt und hilft mir sehr, um in die Stille zu kommen. Auch die zweitägige Schweigeeinheit ist ein Genuss für mich und trägt dazu bei, die Stille noch tiefer zu erfahren. Die erlebte Achtsamkeit in der Gruppe ist eine schöne Erfahrung: Wir sind alle verschieden, manche kennen sich schon, andere kommen neu hinzu, und doch sucht jeder auf seine Weise gemeinsam in der Gruppe nach der Stille. Reinhard und Augustinus bieten Gesprächstermine an, so dass man bei Bedarf das Gespräch suchen kann, wenn man ein Anliegen hat oder es in der äußeren Ruhe doch innerlich laut wird und man damit nicht allein sein möchte. Sie begleiten uns Teilnehmer sehr wohltuend und bringen sich die gesamte Zeit mit großem Engagement ein.



Die Gebetszeiten der Mönche und deren gregorianische Gesang wirkt beruhigend und ich genieße es, dort immer wieder teilnehmen zu können. Augustinus strukturiert die Seminartage so, dass man die Möglichkeit hat, in der Klosterkirche die Stundengebete zu besuchen. Der täglich fast gleiche Rhythmus eines Seminartages (an den klösterlichen Rhytmus angelehnt), den wir zu Beginn in einer Übersicht ausgeteilt bekommen, entlastet und entspannt mich zusätzlich, da man sich nicht wie im Alltag ständig entscheiden muss, was man wann macht.



Die Gemeinschaft in der Seminargruppe und mit Augustinus und Reinhard ist herzlich und offen. An den Tagen ohne Schweigen, besteht abends die Möglichkeit gemütlich beieinander zu sitzen, sich auszutauschen und gemeinsam auch herzlich zu lachen. Auch das spontane gemeinsame "Halleluja-Singen" anlässlich eines Geburtstags einer Seminarteilnehmerin, hat uns Freude gemacht. Alles hat seinen Raum im Seminar und ich habe die Gemeinschaft in der Gruppe wieder als sehr bereichernd erlebt. Für den Abschlussabend überlegt sich Augustinus immer etwas Besonderes und seine Feuermeditation ist ein Erlebnis und kann schon auch mal besondere Einlagen bieten, die einen staunen lassen oder berühren.



Die Entschleunigung und Achtsamkeit, in der man die Seminartage unter Augustinus' und Reinhards Anleitung verbringt, sind immer ein besonderes Erlebnis und Geschenk. In meinem beruflichen Alltag habe ich das Gefühl, dass das Tempo immer höher wird und man mit den verschiedenen Kommunikationsmitteln immer stärker getaktet wird. So versuche ich durch die tägliche Meditation und das Erleben in St. Ottilien inne zu halten und der Stille und dem Schweigen Raum zu geben, um gestärkt das wohltuende Erleben in meinen Alltag immer mehr zu integrieren. Diese Seminartage sind ein fester Bestandteil in meinem Kalender und ich freue mich schon jetzt auf weitere Seminare von  Augustinus und Reinhard: Sie ergänzen sich hervorragend und sind ein tolles Team.



Silke Neunzig, Krailling, Mai 2015